Wie ist Perfektionismus im Paradiesbaum einzuordnen?

Perfekt, Perfektionismus – immer wieder lese und höre ich, dass das nicht gut und nicht richtig ist und dass ich doch bitte nicht perfekt sein soll. Es wird Dir vermutlich ähnlich gehen.
Aber irgendwie weiß ich genau, dass diese Aussage nicht stimmt bzw. dass sie auf einer völlig einseitigen Sichtweise beruht.

Deshalb will ich Dir im Folgenden drei meiner wichtigsten Gedanken zum Perfektionismus mitteilen.

1. Die Menschen sind unterschiedlich

Schau Dich um und stelle (wieder mal) fest, dass jeder Mensch anders aussieht. Und so wie jeder Mensch anders aussieht, so hat auch jeder Mensch einen völlig anderen Lebensweg hinter sich, so hat er eine ganz andere Prägung erfahren und ganz andere Werte als wichtig schätzen gelernt etc.
Und seit ich weiß, dass ich hochsensibel bin und dadurch anders wahrnehme und fühle, als die meisten anderen Menschen, spätestens seitdem weiß ich auch, dass jeder Mensch anders fühlt und denkt. Und davon abhängig ist ihm auch anderes wichtig.
Das ist alles sehr gut so, denn wie langweilig wäre sonst unsere Welt!

Was das mit Perfektionismus zu tun hat?

Ganz einfach: Wenn jeder Mensch anders ist, dann ist es auch logisch, dass jeder Mensch etwas anderes als perfekt empfindet.
Ich habe z.B. eine besondere ästhetische Wahrnehmung. Ich sehe Bilder schief hängen, ich sehe den Staub auf den Lampen im Restaurant, ich empfinde Sachen als schön und harmonisch angeordnet oder eben auch nicht.
Diese ausgeprägte ästhetische Wahrnehmung kann ich nicht einfach ausschalten. Sie ist immer da und ich urteile damit ständig über alles, was ich sehe.

So achte ich auch, wenn ich in meiner kleinen Straußwirtschaft für eine Feier ein Winzerbuffet zusammenstelle, auf die Anordnung der Speisen. Ich mache es so, wie ich es als schön, harmonisch und praktisch für die Gäste empfinde. Unter Umständen räume ich auch mehrmals hin und her, bis es für mich stimmig ist und ich mir selbst sagen kann “Wow – ist das toll geworden!”. Du würdest es anders machen, weil Du ein anderes ästhetisches Empfinden hast als ich. Und bei Deinem Buffet ist es dann auch gut so, wenn Du es anders machst als ich.

Das heißt: Für mich ist etwas anderes perfekt, als für Dich.

Die Menschen, die mir und Dir sagen: „Sei doch nicht so perfekt!“ sagen das aus ihrer Sicht heraus. Sie setzen ihre Schwerpunkte auf etwas anderes als ich oder Du. Leider werten sie damit meine/Deine Bemühungen ab und meinen „Hänge da doch nicht so viel Zeit rein!“. Sie sehen nicht, was mir/Dir wichtig ist, wahrscheinlich weil ihr Empfinden ein anderes ist. Aber sie erweisen uns damit keinen Dienst. Im Gegenteil!

Mein Tipp:

Wenn Du wiedermal gesagt bekommst „Sei doch nicht so perfekt!“, „Nimm doch nicht alles so genau!“, dann überprüfe genau Deine eigene Intension. Machst Du das, weil es Dir wichtig ist? Oder machst Du es so, weil Du irgendwelchen vermeintlichen, gesellschaftlichen Normen entsprechen willst?

Alles, was Du aus Dir heraus perfekt machen möchtest, ist super! Es kostet unter Umständen mehr Zeit, aber wenn Du die einplanst, ist es und wird es toll!

2. Perfektionismus kann Dein Selbstwertgefühl schwächen

Ich habe den Paradiesbaum erarbeitet, in dem ich die Auswirkungen von allem, was wir den lieben langen Tag tun und nicht tun, auf das Selbstwertgefühl zurückführen kann. Der Paradiesbaum zeigt Dir dadurch den Weg zu Deinem glücklichen Leben auf.
Wenn ich perfekt sein will, mir aber zu hohe Ziele und Ideale setze, die ich nicht erreichen kann, dann hat das auf mein Selbstwertgefühl negative Auswirkungen. Und damit turne ich auf dem roten rechten Ast des Paradiesbaumes herum und suche mir (unbewusst natürlich!) das negative Erlebnis, dass ich mein Ziel nicht erreichen kann. Denn:

„Das Selbstwertgefühl ist das Wahrnehmen des persönlichen Könnens.“

Alles, was ich erreichen möchte, aber nicht erreichen kann, zieht mich gefühlsmäßig runter. Das wird bei Dir ebenso sein.

Wenn Dich mein Paradiesbaum interessiert, dann erhältst Du hier dazu mehr Infos.

Da komme ich nochmal auf mein Winzerbuffet. Ja, es wäre ganz nett, wenn ich den Gästen für ihre Feier bei mir im Ringer Zechenhaus auch ein mediterranes, mexikanisches oder sonst was Buffet anbieten könnte. Aber ich kenne mich mit meinen Fähigkeiten und vor allem auch mit meinen Vorlieben und Abneigungen. Ich bin keine Starköchin und mag auch keine werden. Wenn ich mich auf den Gästewunsch einlassen und mich an einem anderen Themen-Buffet versuchen würde, würde ich scheitern. Es würde mich sehr viel Zeit und Mühe kosten und es würde doch nicht so werden, wie ich es mir wünschte. Und es würde nicht den Erwartungen der Gäste entsprechen. Ich wäre mit mir nicht zufrieden und die Gäste wären es auch nicht.
Und so kann ich jetzt schon fühlen, wie mies es mir ginge, wenn ich von meiner Linie abweichen würde.

Will ich mich mies fühlen? Will ich mein Selbstwertgefühl runterziehen? Nein, natürlich nicht, weil mir die Zusammenhänge ja klar sind.

Mein Tipp:

Wenn Du etwas perfekt machen möchtest, überprüfe, ob Du Deine Ziele nicht zu hoch gehängt hast und mit ihrer Nicht-Erreichbarkeit Dein Selbstwertgefühl runterziehen wirst.

3. Dein Selbstwertgefühl kannst Du durch Perfektionismus auch stärken

Wenn ich perfekt sein will und mir erreichbare Ziele und Ideale setze, dann baue ich mich mit der Erreichung der Ziele auf und stärke mein Selbstwertgefühl und mich selbst!
Das ist ganz logisch! Alle Ziele, die ich mir setze, und alle To dos auf meiner Liste, die ich schaffen kann, schaffen werde und dann geschafft habe, geben mir ein tolles Gefühl. Und damit turne ich auf dem grünen mittleren Ast des Paradiesbaumes, der mich zum Glück führt.

Es macht Spaß, den Gästen ein schönes und leckeres Winzerbuffet zu kreieren mit den leckeren Kleinigkeiten zum Wein, die ich eh auf meiner Speisekarte habe (Handkäs mit Mussigg, Spundekäs, Hausmacher, vielleicht noch ´nen Wurstsalat dazu). Es macht mir Spaß, alles so anzuordnen, dass es meinem ästhetischen Geschmack entspricht. Und wie schön ist es, schon beim Reinkommen von den Gästen zu hören „Wow – das ist ja toll geworden!“ und im Nachhinein dann „Das war lecker!“.
Es ist ein klasse Gefühl, alles richtig gemacht zu haben, so dass die Gäste glücklich nach Hause gehen. Ich selbst bin dann nämlich auch glücklich.

Schon vor urlanger Zeit habe ich mir mal überlegt, dass in meinem Nachruf stehen soll „Sie war sie selbst“.
Ich möchte immer authentisch sein und in jedem Moment meines Lebens genau das machen, was ich in diesem Moment auch für richtig erachte.

Und wenn ich den Botschaften „Sei doch nicht so perfekt“ und „Nimm das doch nicht so genau“ Folge leisten würde, dann würde ich nicht mein Leben leben, sondern mich nach den Vorgaben der anderen richten.
Das entspricht ja nun aber gar nicht meinen eigenen Werten!

Mein Tipp:

Finde heraus, was Dir wirklich wichtig ist, führe Dir das immer und immer wieder vor Augen und lebe dann danach.
Und anderen, die Dir sagen, Du sollst nicht so sein, sondern anders, sage, dass sie Dir mit dieser Botschaft nicht gerade weiterhelfen. Im Gegenteil!

Mein Credo also zusammen gefasst:

Finde heraus, was Du klasse findest und dann sei so perfekt, wie Du allein es sein möchtest!

Sei authentisch, dann bist Du perfekt!

Herzlichst Deine Christiane Kilian

Und übrigens: Für die Menschen, die bei uns wegen des schönen Ambientes feiern, aber etwas anderes essen möchten, als wir es bieten können, haben wir auch die perfekte Lösung gefunden: Sie können beliebig bei uns catern lassen, was ihr Herz/Appetit begehrt! Gut, gell?!